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... auf der Homepage des Ökumenischen Lebenszentrums Ottmaring. Hier informieren wir Sie über unser Leben und das, was uns bewegt.
Freundesbrief des Ökumenischen Lebenszentrums Ottmaring zum Jahreswechsel 2021/2022
Ich war Blume, ich wurde zur Wurzel

Miklós Radnóty und seine Frau
Fanni Gyarmati Radnóti
Mir gehen im Rückblick auf das ausklingende Jahr 2021 diese Worte von Miklós Radnóty (1909-44) nach. Der von den Nazis ermordete ungarische Dichter jüdischer Herkunft resümierte so sein Leben – als ebenso nüchternes wie poetisches Zeugnis christlichen Glaubens, einer in ihm wirksamen österlichen Kraft, die aus der Rückbesinnung auf die eigenen Ursprünge in die Zukunft weist.
Was sich hier zur Sprache bringt, ist die Gestalt des Prophetischen, jene Radikalität, für die die radix oder das „Rhizom“, also die Wurzel bzw. das unterirdisch verzweigte Wurzelwerk stehen: eine Form, die buchstäblich über sich hinaus (und hinauf, in die Höhe) weist, die Raum schafft für Kommendes, für die Ankunft eines Anderen, seinen „Advent“, seine „Geburt“; ein Zeugnis, das von sich weg und damit anderen den Weg weist; ein Zeugnis, das getragen wird von der Sehnsucht und Hoffnung auf ein neues Wachstum im Weltgarten Gottes.
Ich war Blume, ich wurde zur Wurzel
Wo immer ich hinschaue, begegnet mir die elementare Wahrheit dieser Worte, jene Notwendigkeit eines verstärkten „Wachstums nach innen“, einer Wiederentdeckung der „Größe des Kleinen“. Vor dem Hintergrund schwindender Resonanz in Kirchen und Gesellschaft geht es immer neu um die Frage nach der zukünftigen Gestalt eines tragfähigen „Miteinander“, dem sich viele von uns hier in Ottmaring seit Jahrzehnten verpflichtet wissen: das „Miteinander für Europa“, das „Miteinander der (Ordens-)Charismen“, das Miteinander unseres ÖLZ, das nicht zuletzt im Blick auf die „Sabbat-Zeit“ für die Tagungsstätte neu bedacht werden muss.
„Man gewinnt nur dann an Höhe, wenn man in der Tiefe verwurzelt ist“, bekräftigte denn auch Papst Franziskus – bei seiner Rede im September d.J. an den Ökumenischen Rat und die jüdische Gemeinde Ungarns – diese Worte von Miklós Radnóty. Die gemeinsame Botschaft des argentinischen Jesuiten und des ungarischen Lyrikers: Es gilt, erneut Wurzeln zu schlagen, nicht im „safe space“ des Eigenen, sondern verstärkt an den verborgenen Knotenpunkten immer engmaschigerer Netzwerke, die den „open space“, den offenen und zunehmend „eindimensionalen“ Raum rasanter „Entwurzelungen“ in Kirchen und Gesellschaft, von „innen“ und „unten“ durchziehen und in wieder fruchtbares Land verwandeln, in ein „Archipel“ verschiedenster „Hoffnungs-Orte“.
Ich war Blume, ich wurde zur Wurzel
In diesen Worten liegt vielleicht das Geheimnis, die Lehre vom „Neuen Weg“ christlichen Lebens begründet. Sie erschließen zudem eine geistig-geistliche Perspektive für unser Lebenszentrum. In diesen Worten nämlich sind die Verheißungen einer öko- wie theo-logischen Fülle, einer jüdisch-christlichen Heils- als Sehnsuchtsgeschichte, die sich – etwa mit Johannes Hartl – als „Eden Culture“ beschreiben ließe, buchstäblich „geerdet“. Und diese Erfahrung tragen wir als Jünger Jesu in uns, ja diese Erfahrung trägt eigentlich immer schon uns.
So gehen wir mit großer Zuversicht und vertiefter Hoffnung in das kommende Jahr.
Herbert Lauenroth
Über das Begegnungszentrum
Es ist uns ein Anliegen, allen Freunden des Ökumenischen Lebenszentrums auf diesem Wege mitzuteilen, in welchem Prozess wir gerade mit dem Begegnungszentrum stehen:
Nach reiflicher Überlegung und Beratung durch kompetente Partner haben wir beschlossen, für das Begegnungszentrum eine „Sabbat-Zeit“ einzuleiten. Das bedeutet, dass für das Jahr 2022 der normale Geschäftsbetrieb ruht. Auf diese Weise schaffen wir die Möglichkeit, uns intensiv über eine Umstrukturierung des Betriebes Gedanken zu machen und diese in die Wege zu leiten.
Mehrere Umstände haben uns zu dieser nicht leichten Entscheidung veranlasst:
Die Corona-Zeit ist für viele Betriebe eine große Herausforderung. Gerade im Bereich Gastronomie und Beherbergung besteht ein akuter Fachkräftemangel. Davon sind auch wir im Begegnungszentrum betroffen. Trotz hohem Einsatz der MitarbeiterInnen und vieler ehrenamtlicher HelferInnen ist so ein reibungsloser Ablauf unmöglich.
Die aktuelle Corona-Situation wirkt sich auch auf zukünftige Buchungen aus, da Sicherheiten für die Veranstalter fehlen.
Hinzu kommt, dass am und im Haus Renovierungsarbeiten anfallen.
Wir danken allen, die uns in diesen Monaten mit ihrem Gebet begleiten, damit unser Vorhaben gut gelingt.

SOMMERFEST
Wir laden zu einem Sommerfest nach Ottmaring ein! Am Sonntag, den 10. Juli um 13 Uhr: Präsenzveranstaltung! Herzliche Einladung zum Wiedersehen zu Begegnung, zu Spaß und Spiel, zu Musik, zum gemeinsamen Grillen, zu Kaffee und Kuchen... Kinder sind willkommen, bringt gerne auch Freunde mit!
Rückfragen bitte direkt an Felicitas Kloss felicitas.kloss[at]gmail.com , vielenDank!
Einfach - Mit - Leben im Ölz
Gerne können Sie uns besuchen. Die „Jugendwohnung“ mit einigen Betten im Haus Neuer Weg 17 lädt ein:
Besuche in den Gemeinschaften
Teilnahme an Gebeten und Gottesdiensten
Zeit für sich
wenn gewünscht, geistliche Begleitung und Impulse
Kontakt: ester.klein@fokolar.org